Zu den Forderungen der KKJPD

Die Fanarbeit St.Gallen nimmt die Forderungen der KKJPD zur Kenntnis und weist darauf hin, dass wir vor weiteren repressiven Verschärfungen unter dem Deckmantel der Pandemiemassnahmen gewarnt haben. Leider scheint sich dieses Szenario nun trotz anders lautenden Versprechen zu bewahrheiten.

Der Eindruck, dass die «Gunst der Stunde» nach den negativen Vorfällen in den letzten Wochen genutzt werden wollte, lässt sich kaum entkräften. Gleichzeitig sei aber auch darauf hingewiesen, dass hinter den Kulissen wohl schon seit Monaten an weiteren Verschärfungen gearbeitet worden ist. Dass die ersten Vorkommnisse nach der grossflächigen Öffnung der Fussballstadien in der Schweiz als Anlass für radikale Verschärfungen genommen werden, zeugt von wenig Vertrauen in den Weg des Dialogs. Die überwiegend positiven Kommentare über die stimmungsvolle Rückkehr der Fans in die Stadien scheinen vergessen.

Die angedachte Lösung der KKJPD ist zudem zum Scheitern verurteilt. Politischer Aktionismus hat selten nachhaltigen Erfolg. Die damit verbundenen Risiken stehen in keinem Verhältnis zu der erhofften Wirkung. Zumal die Situation in den Schweizer Fussballstadien grundsätzlich sowieso sehr sicher ist. Ob die geforderte Ausweispflicht für alle Zuschauer:innen auf eine breite Akzeptanz stossen wird, ist zudem äusserst fraglich.

Für die Umsetzung der Forderungen der KKJPD sind die kantonalen und kommunalen Bewilligungsbehörden verantwortlich. Die lokalen Verantwortlichen entscheiden also über die Umsetzung einer allgemeinen Ausweispflicht in den Stadien. Hier sind die Entscheidungsträger:innen gefordert, Lösungen anzubieten und einen Weg aufzuzeigen, wie die stimmungsvolle Fankultur in St.Gallen erhalten werden kann.

Die Fanarbeit St.Gallen setzt sich für den Erhalt einer lebendigen und kreativen Fankurve ein. Wir vertrauen weiterhin in den dialogorientierten Ansatz und in die präventive Arbeit mit Fussballszenen. Die erreichten Erfolge im vergangenen Jahrzehnt belegen dessen Wirksamkeit. Die Fanarbeit St.Gallen beobachtet laufend die Situation und wird sich allenfalls später wieder zu dieser Thematik äussern.

zurück